Zur Person

Mag. Wolfgang H. Prinz Bakk.

Als Einsatzpsychologe befasse ich mich seit fast 20 Jahren sowohl praktisch als auch wissenschaftlich mit berufsbedingten Belastungen und deren Auswirkungen. Viele Herausforderungen, die eine Tätigkeit in einer Einsatzorganisation mit sich bringen kann, sind mir zudem durch meine langjährige Erfahrung als Militärpsychologe persönlich vertraut.

Immer wieder erlebe ich dabei, dass es etwas Verbindendes zwischen Menschen gibt, die sich einsatzbedingten Grenzsituationen stellen müssen: eine bestimmte Art zu denken und zu handeln, bestimmte Einstellungen, bestimmte Bedürfnisse.

In der Arbeit mit meinen Klient:innen entsteht durch dieses verbindende Element manchmal eine Art von Beziehung, die nicht nur durch einen klaren professionell-psychologischen Rahmen geprägt ist, sondern auch kollegiale oder gar kameradschaftliche Züge annehmen kann. Diese Art von Beziehung erlebe ich als schlüssig, unterstützend und zielführend im Sinne meiner Klient:innen.

Eine weitere Erfahrung ist, dass die Psychologie über erstaunlich wirksame Methoden und Techniken verfügt, um Einsatzbelastungen effektiv zu regulieren. Das Problem ist: sie werden nach wie vor viel zu selten genutzt. Die Gründe dafür sind vielfältig. In vielen Einsatzorganisationen, aber auch medizinischen Einrichtungen, werden psychologische Aspekte der Berufsausübung noch immer bagatellisiert oder gar stigmatisiert -hauptsächlich aus Mangel an Wissen. Manchmal bestehen auch Befürchtungen vor negativen beruflichen Konsequenzen durch die Inanspruchnahme psychologischer Unterstützung.

Auf Grundlage dieser Erfahrungen setze ich spezielle psychologische Angebote, die den Bedürfnissen von Einsatzkräften bestmöglich Rechnung tragen.

Meine Grundsätze

Professionalität und Kollegialität

Bereits im Erstgespräch stehen die individuellen Bedürfnisse, Wünsche und Ziele meiner Klient:innen für mich im Mittelpunkt. Häufig können bereits zu diesem Zeitpunkt erste Schritte in Richtung einer wirksamen Entlastung gesetzt werden.

Zu einer professionellen Arbeitsweise zähle ich aber auch eine sorgfältige diagnostische Abklärung. Diese schließt häufig eine ausführliche Anamnese und den Einsatz von Fragebögen und anderen diagnostischen Tools ein. Nach detaillierter und transparenter Besprechung der Ergebnisse erstelle ich gemeinsam mit meinen Klient:innen ein individuelles Betreuungskonzept. Wann immer möglich gründe ich dieses auf evidenzbasierte Methoden und Techniken.

Trotz dieser Betonung einer soliden fachlichen Basis hat sich für mich nicht eine übertriebene Distanz als Experte, sondern eine kollegiale Grundhaltung bewährt. Darunter verstehe ich eine interessierte, aufmerksame, ernstnehmende, zuversichtliche und oft auch herzliche Haltung, die vor allem die Stärken und Fähigkeiten meiner Klient:innen betont. Mitunter ergibt sich auf diese Weise auch ein gemeinsamer humorvoller Zugang zu den oftmals sonderbaren Erlebnissen, die mit der täglichen Arbeit in einer Einsatzorganisation verbunden sein können.

Vertraulichkeit

Vertrauen wird langsam erworben, ist aber schnell verspielt. Das Psychologengesetz 2013 gibt bereits ab der ersten Kontaktaufnahme klar den strengen Rahmen der gesetzlichen Verschwiegenheit vor. Zusätzlich gestalte ich die Terminplanung so, dass es zu keinen Wartezeiten kommt und sich meine Klient:innen in der Praxis nicht begegnen. Die örtliche Lage der Praxis erlaubt zudem ein hohes Maß an Anonymität.

Transparenz und Offenheit

In meiner Arbeit lege ich großen Wert auf Transparenz und offene Kommunikation.

Dies äußerst sich häufig in Form eines wertschätzenden und vor allem gemeinsamen Nachdenkens über die Themen und Probleme, die sich ergeben. Hypothesen über Hintergründe und mögliche Ursachen der besprochenen Phänomene werden geteilt, diskutiert und gemeinsam bestätigt oder verworfen. Diagnostische Ergebnisse und psychologische Theorien werden offen und wertschätzend besprochen.

Struktur und Flexibilität

Wirksame psychologische Maßnahmen erfordern klare Ziele und einen nachvollziehbaren Weg dorthin. Aus diesem Grund erstelle ich wann immer möglich strukturierte Betreuungspläne, die die Vermittlung effektiver Tools und Techniken umfassen.

In der Traumabehandlung kann dies beispielsweise bedeuten, dass über bestimmte Phasen der Behandlung wöchentliche Einheiten mit definiertem "Programm" zielführend sind. Mitunter besteht aber auch der Wunsch nach einer gelegentlichen Begleitung in weitaus größeren zeitlichen Abständen, um anliegende Themen in einem vertraulichen Rahmen zu reflektieren.

Ausschlaggebend für Inhalte, Struktur und Frequenz der Betreuung sind immer die individuellen Ziele und Bedürfnisse meiner Klient:innen.

Fokussiertes Vorgehen

Psychologische Betreuung ist mit Kosten verbunden. Durch eine fokussierte Vorgehensweise bin ich bestrebt, meinen Klient:innen so lange wie nötig, aber so kurz wie möglich psychologische Betreuung zu bieten. Neben dieser Betonung eines effizienten Vorgehens besteht die Möglichkeit der Inanspruchnahme eines Kostenzuschusses durch die Sozialversicherungsträger, um die mit der Betreuung verbundenen Kosten zu reduzieren.

Darüber hinaus ist es mir ein großes Anliegen, die Bedeutung der Psychologie in Einsatzorganisation zu stärken. Erkenntnisse, Methoden und Techniken der Einsatzpsychologie nutze ich daher nicht nur in der Arbeit mit meinen Klient:innen, sondern stelle sie auch kostenfrei und anonym zugänglich auf meiner Website zur Verfügung.

Immer mit dem Ziel:

Starke Menschen – stärker machen.

Typische Fragen, die ich mit Klient:innen, Führungskräften und Entscheidungsträger:innen bearbeite

  • Warum belastet mich ausgerechnet dieser Einsatz?
  • Sind meine Reaktionen auf ein belastendes Erlebnis "normal"?
  • Wie kann ich negative Erinnerungen an Einsatzerlebnisse unter Kontrolle bekommen?
  • Wie kann ich wieder belastungsfrei meinen Dienst verrichten?
  • Wie bleibe ich langfristig stark – und dabei menschlich?
  • Wie kann ich als Führungskraft auf meine Ressourcen achten?
  • Wie belastet ist unser Personal und wie kann die Organisation unterstützen?
  • Aus welchem Grund verlassen uns Mitarbeitende?
  • Was läuft auf Abteilung/Station/Wache/Posten XY schief und wie kann man steuernd eingreifen?
  • Wie finde ich die richtigen Mitarbeitenden für besonders fordernde Funktionen und Führungspositionen?

Berufliche Erfahrung

seit 2008 freiberufliche Tätigkeit für verschiedenste Einsatzorganisationen und im Bereich der Psycholog:innenausbildung.
seit 2008 Psychologe der Austrian Forces Disaster Relief Unit (AFDRU).
seit 2007 Lehrbeauftragter an der Fakultät für Psychologie der Universität Wien.
seit 2007 Militärpsychologe beim Österreichischen Bundesheer in den Bereichen Personalauswahl, Ausbildung, Betreuung und Forschung. Diverse Einsätze im In- und Ausland. Derzeit in leitender Position im Bundesministerium für Landesverteidigung.
2006-2007 Klinischer Psychologe und Gesundheitspsychologe in Ausbildung am Geriatriezentrum am Wienerwald sowie beim Österreichischen Bundesheer.
2004-2006 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Psychologie der Universität Wien sowie am Exzellenzzentrum Hochfeld-MR der Medizinischen Universität Wien.